Schleppleine für das Hundetraining
4. Februar 2019Köpfchen statt Knöpfchen
17. März 2022Im Halsbereich befinden sich empfindliche Organe wie Kehlkopf und Schilddrüse. Wenn nun über ein Halsband ein Leinenruck ausgeführt wird (ob absichtlich vom Halter oder unbeabsichtigt vom Hund selbst durch In-die-Leine-Springen) werden diese Organe gequetscht, und es kann zu Verletzungen kommen. Auch auf die Halswirbelsäule kann dies negative Auswirkungen haben. Probieren Sie es doch selbst einmal aus! Schnallen Sie sich das Halsband Ihres Hundes um und bitten Sie jemanden einmal kräftig an der Leine zu rucken. Manche Hundehalter behaupten „das tut doch nicht weh“ – bitte testen Sie es erst einmal im Selbstversuch, bevor Sie das sagen!
Ein weiteres wichtiges Argument gegen das Halsband bei nicht leinenführigen Hunden ist folgendes: Mittels Nackenstoß korrigieren sich Hunde gegenseitig. Wird nun über das Halsband ein Zug oder Ruck im Hals-Nackenbereich ausgeführt, fasst der Hund dies als Korrektur auf und empfindet das Halsband und das Gehen an der Leine als etwas Negatives, außerdem kann es zu fatalen Fehlverknüpfungen kommen. Ein Beispiel: Ihr Hund zieht an der Leine, und ihm wird dadurch automatisch Schmerz im Halsbereich zugefügt. Wenn Ihnen nun in dem Moment ein anderer Hund (oder Mensch) entgegenkommt, verknüpft Ihr Hund u. U. den Schmerz mit dem Hund bzw. dem Menschen, und es kann zur Leinenaggression kommen – v. a. wenn dies wiederholt geschieht.
Es ist definitiv nicht so, dass Hunde, die Geschirre tragen, mehr an der Leine ziehen! Das Gegenteil ist stattdessen oft der Fall. Hunde mit Halsband versuchen oft durch Ziehen an der Leine dem unangenehmen Druck im Halsbereich zu entkommen. Dadurch wird der Druck am Hals verstärkt, der Hund zieht noch mehr usw.
Leinenführigkeit hat wenig mit Geschirr oder Halsband, sondern vielmehr mit der Mensch-Hund-Beziehung und mit Training zu tun! Übrigens sind auch die meisten Hundehalter nicht „leinenführig“ – viel zu oft wird leider (meist unbewusst) an der Leine gezogen und geruckt, um den Hund in die gewünschte Position zu bringen.
Wenn der Hund (und der Halter ;-)) zuverlässig leinenführig ist, spricht nichts gegen ein Halsband. Achten Sie aber bitte darauf, dass das Halsband so breit wie ein Halswirbel ist, damit die Wirbel nicht verletzt werden, sollte der Hund doch einmal in die Leine springen. Als Faustregel gilt hier, dass die Nasenbreite des Hundes in etwa der Breite eines Nackenwirbels entspricht.
Gerne unterstützen wir Sie bei der Wahl eines geeigneten Geschirres. Sprechen Sie uns einfach an!