Erste Hilfe Kurs am 13.06.2023
14. Mai 2023Vollmondwanderung
17. September 2023Die Bezeichnung „Wasservergiftung“ ruft bei den meisten zunächst Verwunderung hervor. Ist viel trinken denn nicht gesund? Generell ist viel frisches Wasser vor allem bei heißen Temperaturen, eher nützlich als schädlich.
Schluckt euer Hund jedoch zu viel Wasser, droht eine Wasservergiftung, man nennt das auch hypotone Hyperhydratation.
Damit es zu Symptomen kommt muss der Hund etwa ein Drittel seines Körpergewichts an Wasser aufnehmen.
Im Vergleich zu anderen Krankheitsbildern ist die Wasservergiftung damit eine der seltensten Todesursachen.
Der Körper des Hundes verfügt im Normalzustand über ein ausbalanciertes Gleichgewicht aus Wasser und Elektrolyten (Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium). Der Elektrolythaushalt des Hundes gerät bei einer zu hohen Wasserzufuhr aus dem Gleichgewicht. Der Natriumgehalt der Körperzellen sinkt und die Zellen beginnen Wasser einzulagern, wodurch sie anschwellen. Aufgrund des niedrigen Natriumanteils in den Zellen verringern die Nieren die Urinproduktion, damit der Körper keine Elektrolyte mehr ausscheidet. So hat der Hund keine Chance mehr, das Wasser selber auszuscheiden. Gleichzeitig steigt das Durstgefühl des Tieres. Speziell im Schädel sorgen die angeschwollenen Zellen für einen Überdruck und neurologische Störungen sind die Folge. Auch die Lungenbläschen beginnen sich mit Wasser zu füllen. Ohne sofortige Maßnahmen endet eine Wasservergiftung tödlich.
Symptome der Hyperhydration:
Wenn euer Hund nach 20 bis 30 Minuten Spielen im Wasser plötzlich verändert ist, solltet ihr vorsichtig sein. Es ist möglich, dass er zu viel Wasser geschluckt hat.
Als erste Symptome treten Abgeschlagenheit, Erbrechen, ein aufgeblähter Bauch und generelle Unruhe auf. Wenn ihr euren Hund näher betrachtet merkt ihr, dass er helle Schleimhäute und weite Pupillen hat. Außerdem neigen Hunde bei Überwässerung zu starkem Speicheln.
Manchmal treten die Symptome zeitverzögert auf. Sobald die Hyperhydration weiter fortschreitet kommen weitere Symptome hinzu. Der Hund leidet unter Koordinationsstörungen sowie Atembeschwerden, er lässt den Unterkiefer hängen und seine Muskeln zucken. Außerdem ist er apathisch und nicht mehr ansprechbar. Im schlimmsten Fall kriegt er Krämpfe und wird bewusstlos bis er ins Koma fällt.
Erste Hilfe bei einer Wasservergiftung beim Hund:
Wenn euer Hund etwas zu viel Wasser zu sich genommen hat, kann er das überschüssige Wasser durch Urinieren selber loswerden. Sobald sich der Zustand des Tieres jedoch schnell verschlechtert, solltet ihr den Vierbeiner umgehend zum Tierarzt transportieren. Betroffene Tiere sterben ohne Behandlung in der Regel innerhalb von zwei bis acht Stunden.
Berichtet eurem Tierarzt , wie lange euer Hund im Wasser war und was er getan hat. Der Tierarzt kann mit einer Blutuntersuchung den Elektrolyt-Gehalt kontrollieren. Anschließend bekommt der Hund Medikamente zum Ausgleich der Elektrolyte und Mittel zur Wasserreduktion. Auch nach dieser Behandlung kann es zu Spätfolgen im Gehirn kommen. In zwei von drei Fällen endet eine Wasservergiftung tödlich für den Hund.
So könnt ihr eine Wasservergiftung verhindern:
Hindert euren Hund daran, zu viel Wasser zu sich zu nehmen. Oft kommt es zu einer Hyperhydration, wenn der Vierbeiner Spielzeug aus dem Wasser apportiert, oder mit offenem Maul immer wieder ins Wasser springt, schluckt er unweigerlich mehr Wasser als gewünscht. Natürlich müsst ihr nicht komplett mit Wasserspielen aufhören. Lasst euren Hund nur nicht zu lange im Wasser spielen und regelmäßige Pausen einlegen. Außerdem solltet ihr euren Hund während des Spielens genau im Auge behalten.
Speziell beim Spiel mit einem Rasensprenger laufen viele Hunde Gefahr zu viel Wasser zu schlucken. Ebenso solltet ihr das Tauchen nach Spielzeugen vermeiden.